Übersetzungen und Kulturtransfer

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Übersetzungen und Kulturtransfer

Veröffentlicht in

Dolmetschen und Dolmetscher

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Übersetzung Übersetzer Fachübersetzungen - Allgemein

am 28/10/2015

Eine der würdigenden Bezeichnungen, mit denen sich Übersetzer und Dolmetscher nebst Sprachgenies oder wandelnde Lexika schmücken dürfen, ist die der Brückenbauer zwischen Kulturen. Während die ersten beiden ehrenvollen Betitelungen auf die linguistischen Fähigkeiten oder die Universalbildung der jeweiligen Sprachmittler anspielen, honoriert letztere den Umstand, dass sich die Übersetzer und Dolmetscher gewandt zwischen Kulturen hin und her zu bewegen wissen. Sie fungieren gleichsam als verbindendes Element zwischen voneinander getrennten kulturellen Gemeinschaften. Die Pontifizes der Völker sorgen letztendlich dafür, dass wir einander verstehen, miteinander diskutieren und gemeinsam Lösungen für Probleme, die uns alle betreffen, finden können. So weit, so gut.

Übersetzungen – die Kunst, die Welt mit anderen Augen zu sehen

Doch wir alle wissen, dass das Verstehen nach rein sprachlicher Definition nicht mit dem Verstehen im Sinne von „Verständnis haben“ gleichzusetzen ist. Kultur ist eines jener omnipräsenten Wörter, deren Definition uns am schwersten fällt. Wir verstehen aber, dass Kultur etwas mit Sitten, Bräuchen und Gepflogenheiten zu tun hat, die nicht überall gleichförmig sind. Jeder kennt die Verwandten, die nach ihrer Urlaubsreise in ein fernes Land wieder zu Hause angekommen sind und ihre Eindrücke despektierlich und mit einem permanenten Kopfschütteln zum Besten geben. „Nicht mal Marmelade hatten die da in Vietnam! Ja, was sollten wir denn da frühstücken? Reis, oder was?“.

Übersetzungen – andere Länder, andere Sitten

Einzig und allein Wörter von einer Sprache in die andere zu übertragen, würde dem, was Übersetzen bedeutet, nicht gerecht. Man denke an idiomatische Wendungen oder kulturspezifische Eigenheiten – wie heißt nochmal „Currywurst“ auf Chinesisch? Und wo wir gerade bei der Kulinarik sind: Da kommt der Lokalpatriotismus am allerdeutlichsten zum Tragen, denn was dem Bayern und dem Österreicher seine Semmel, ist dem Berliner seine Schrippe oder dem Nürnberger sein Weckla. Und das ist nur ein Grundnahrungsmittel.
Oft sind Speisekarten für Reisende genau ob dieses Umstands ein Buch mit sieben Siegeln. Nun wird es allerdings selten vorkommen, dass man sie übersetzen muss. Aber sie illustrieren sehr schön die Vielfalt innerhalb eines Sprachraums.
Nicht nur Essensgewohnheiten, sondern beinahe alle Aspekte des täglichen Lebens haben die eine oder andere Beziehung zur Landeskultur. Von professionellen Übersetzern darf erwartet werden, dass sie diese Kultur sehr gut kennen oder sich im Optimalfall in ihr heimisch fühlen. Gerade in den aus translatorischer Sicht interessantesten Passagen einer Übersetzung, nämlich dann, wenn etwas nicht direkt in der Zielsprache wiedergegeben werden kann, kommt diese Schlüsselkompetenz zum Tragen. Die Kernfrage lautet: Wie vermittle ich jemandem einen Begriff, den es in seiner Sprache so gar nicht gibt?

Fortsetzung folgt…