CAT-Tools kurz und bündig erklärt

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CAT-Tools kurz und bündig erklärt

Veröffentlicht in

Maschinelles Übersetzen

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Übersetzung Übersetzer Fachübersetzungen - Allgemein

am 10/05/2023

Übersetzungsprogramme, sogenannte CAT-Tools, sind aus dem Übersetzungsalltag nicht mehr wegzudenken. Diese sollten aber nicht mit jener Software verwechselt werden, die bei maschineller Übersetzung (MÜ) eingesetzt wird. CAT-Tools sind Programme, die als Hilfsmittel für Übersetzer dienen. CAT steht dabei für computer assisted translation, also computerunterstützte Übersetzung. Zu den gängigsten CAT-Tools zählen MemoQ, SDL Trados Studio und Across. Diese Programme weisen eine Vielzahl an Funktionen auf, die den professionellen Übersetzern dabei helfen, ihre Übersetzungsarbeit effizienter zu gestalten. MÜ dahingegen ist ein zumeist über einen Browser zu verwendendes System, um maschinell Rohübersetzungen zu produzieren. Der Mensch spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.

Funktionen von CAT-Tools

Die wichtigsten Funktionen eines CAT-Tools sind der Übersetzungseditor, das Translation Memory (TM), die Terminologiedatenbank und die Qualitätssicherung. Die Kernfunktion ist der Übersetzungseditor, in dem die Übersetzungsarbeit erfolgt. Das CAT-Tool unterteilt den zu übersetzenden Text in Segmente, die aus einzelnen Überschriften, Sätzen, Aufzählungspunkten und Ähnlichem bestehen. Diese Segmente des Ausgangstextes werden im Übersetzungseditor links und jene für die Übersetzung rechts angezeigt.

Während der Übersetzung werden die Segmente mit ihren Übersetzungen als Paar in einem Übersetzungsspeicher, dem Translation Memory, gespeichert. Wurde das für das Projekt gewählte TM bereits für andere Projekte verwendet und weist der neue Text Ähnlichkeiten zu bereits übersetzten Texten auf, so wird dies im Übersetzungseditor in Form von Treffern, sogenannten Matches, angezeigt. Man sieht also bei ähnlichen Segmenten auf einen Blick, wie dieses Segment zuvor übersetzt wurde. Professionelle Übersetzungsbüros wie das Übersetzungsbüro Wien | Connect Translations Austria GmbH legen je Kunde und Sprachenpaar ein eigenes TM an, wodurch auch über mehrere Projekte hinweg einheitlich gearbeitet werden kann.

Corporate Language mit CAT-Tools

Eine weitere Verbesserung der Einheitlichkeit kann durch das Hinzufügen einer Terminologiedatenbank erzielt werden. Dort können kundenspezifische Begriffe mit den gewünschten Übersetzungen hinterlegt werden, sodass die Corporate Language auch bei Übersetzungen beibehalten werden kann und einheitlich bleibt. Die in der Datenbank gespeicherten Termini werden dem Übersetzer dann automatisch im Übersetzungseditor angezeigt.

Die letzte der wichtigsten Funktionen eines CAT-Tools ist die Qualitätssicherung. Neben einer generellen Rechtschreibprüfung, die ebenfalls in CAT-Tools integriert ist, können damit auch andere Aspekte der Übersetzung überprüft werden. Dazu zählen beispielsweise, ob Zahlen fehlen, alle Segmente übersetzt und Formatierungstags des Ausgangstextes in die Übersetzung übernommen wurden. Darüber hinaus wird bei Vorhandensein einer Terminologiedatenbank auch die Korrektheit der verwendeten Terminologie überprüft.

CAT-Tools unterstützen somit durch Übersetzungsvorschläge aus dem TM den Übersetzer, aber die konkrete Übersetzungsarbeit bleibt dem Menschen überlassen.

Maschinelle Übersetzung - Proofreading

Maschinelle Übersetzungssysteme alleine weisen keinerlei dieser Funktionen von CAT-Tools auf. Sie produzieren ausschließlich die Übersetzung. Allerdings kann über eine Schnittstelle MÜ mit CAT-Tools verknüpft werden, wodurch ein Text zum Beispiel zuerst maschinell und basierend auf dem TM, sofern es Treffer mit dem TM gibt, vorübersetzt werden kann. Der Übersetzer beziehungsweise Posteditor überprüft daraufhin alle Segmente und kann sie gegebenenfalls anpassen oder löschen und von Grund auf selbst übersetzen.

So kann die Effizienz durch Einsatz einer MÜ mit den Vorteilen eines CAT-Tools verknüpft werden, wobei immer noch der Mensch das letzte Wort hat.