Projektmanagement bei Dolmetschprojekten ǀ technische Ausstattung

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Projektmanagement bei Dolmetschprojekten ǀ technische Ausstattung

Veröffentlicht in

Dolmetschen und Dolmetscher

am 28/09/2023

Um ein Dolmetschprojekt professionell umsetzen zu können, müssen zuerst die Rahmenbedingungen der Veranstaltung geklärt werden. Handelt es sich um eine technische Schulung oder ein Audit? Werden Vorträge gehalten? Um welches Thema handelt es sich? Wird nur in eine Sprachrichtung oder in beide Richtungen gedolmetscht? Erst wenn diese und noch einige andere Fragen geklärt werden konnten, lässt sich entscheiden, ob für das Dolmetschprojekt Konsekutivdolmetscher oder Simultandolmetscher gebraucht werden. Anschließend geht es darum, die Dolmetscher mit dem richtigen Schwerpunkt zu kontaktieren und nach ihrer Verfügbarkeit zu fragen.

Dolmetschtechnik ǀ technische Ausstattung bei Dolmetschprojekten

Je nachdem, ob simultan oder konsekutiv gedolmetscht wird, ist eine bestimmte technische Ausstattung notwendig. Konsekutivdolmetscher benötigen zumeist nur Stift und Papier für Notizen und in manchen Fällen ein Mikrophon. Das Publikum hört zuerst einen Teil des Redebeitrags in der Veranstaltungssprache und dann die Dolmetschung in der jeweiligen Zielsprache. Da die Dolmetschung zeitversetzt stattfindet, verlängert sich die Veranstaltungsdauer dementsprechend, was bei der Planung zu berücksichtigen ist.

Beim Simultandolmetschen, das zum Beispiel bei Konferenzen erforderlich ist, ist die Sache ein wenig komplizierter und es sind zu den oben formulierten, eher allgemeinen Fragen noch viele technische Details zu klären, da professionelles Simultandolmetschen eine besondere technische Ausstattung voraussetzt.

Technische Ausstattung für Simultandolmetscher

Damit die richtige technische Ausstattung zur Verfügung gestellt werden kann, ist zunächst einmal zu klären, ob die Veranstaltung rein online stattfindet, ein rein analoges Event ist oder ob es sich vielleicht um eine hybride Veranstaltung handelt. Je nach Art der Veranstaltung und je nach den technischen Gegebenheiten vor Ort schlägt der Projektmanager andere technische Lösungen vor.

Bei rein analogen Veranstaltungen sitzen die Simultandolmetscher, die immer zu zweit arbeiten, idealerweise in Dolmetschkabinen. Diese Kabinen benötigen ausreichend Platz (mind. 4 m²) und müssen an das Tonsystem des Veranstaltungsraums angeschlossen werden. Sollten die Kabinen aus bautechnischen Gründen so platziert werden müssen, dass kein Blick in den Vortragsraum möglich ist, muss eine Bildübertragung zu den Kabinen eingerichtet werden, damit die Dolmetscher den Ablauf des Events genau verfolgen können.

Sollte die Nutzung von Kabinen nicht möglich sein, kann auch eine mobile Dolmetschanlage, ein sogenannter Flüsterkoffer oder Führungsanlage, verwendet werden. Diese besteht aus Empfängern und Kopfhörern für das Publikum und Mikrophonen und Sendern für die Dolmetscher. Wichtig dabei ist, dass die Dolmetscher so nahe wie möglich bei den vortragenden Personen sitzen können, um alles gut hören können. Andernfalls kann auch eine Übertragung des Saaltons über Kopfhörer an die Dolmetscher erfolgen, was auch zu empfehlen ist, wenn es viele Umgebungsgeräusche gibt.

Software für Remote Interpreting

Für Remote Interpreting muss eine Software gewählt werden, die Simultandolmetschen unterstützt. Bei Zoom beispielsweise gibt es eine eigene Dolmetscherweiterung, die als Zusatz zur Pro-Version erworben werden kann. Auch viele andere gängige Meetingprogramme bieten mittlerweile Erweiterungen für Online-Simultandolmetschen an.

Um die Veranstaltung nicht gänzlich über ein anderes Programm organisieren zu müssen, kann als Alternative auch eine zusätzliche Software, wie zum Beispiel LiveVoice, verwendet werden, über die die Dolmetschung erfolgt. LiveVoice ist ein reines Dolmetschprogramm, in dem das Publikum den jeweiligen Sprachkanal wählen und der Dolmetschung folgen kann. Voraussetzung für die Nutzung ist ein Gerät mit Internetzugang.